Bei schönstem Frühlingswetter durfte ich heute zum ersten Mal mit meinen BUBO Kids unterwegs sein! Wir trafen uns beim Treffpunkt Bahnhof Bern wo wir uns dann gemeinsam auf den Weg nach Aettikofen machten. Ein schön gelegenes, ländliches Dorf auf dem Buechiberg.
Da uns der „Geissen-Michu“ bereits ab Bern begleitete, konnten wir schon im Zug einige Fragen stellen. So wussten wir bereits, dass uns Kupferhalsziegen, Walliser Schwarzhalsziegen, Pfauenziegen und Bündner Strahlenziegen erwarteten. Wie wohl die Strahlenziege aussieht? Wer hat schon eine Pfauenziege gesehen? Sind sie zutraulich? Was für Arbeiten warten auf uns?’ Alle waren gespanntJ
Die zwei anderen Geissenpfleger, Michael und Bernhard, nahmen uns herzlich in Empfang, stellten sich kurz vor und erzählten uns, wie sie überhaupt zu den Geissen kamen. Die Arbeit und Haltung dieser Tiere ist recht zeitintensiv und anspruchsvoll, das haben wir schnell gemerkt… Die langhaarigen Schwarzhalsziegen oder auch Kupferhalsziegen brauchen viel Fellpflege und müssen mit speziellen Bürsten gepflegt werden, da ansonsten ihr Fell verfilzt. Wir teilten und in drei Gruppen auf und die eine Gruppe durfte sich dann auch gleich an die Fellpflege machen. Nicht ganz so einfach, denn die Ziegen finden es nicht toll und halten nicht immer so still wie man es sich eigentlich zum Büsten wünscht. Nebst Fellpflege ist auch die Klauenpflege sehr wichtig. Alle 8- 10 Wochen müssen diese geschnitten werden, damit die Tiere gut laufen können und keine Probleme bekommen. Michael zeigte der einen Gruppe, wie das gemacht wird. Die ganz mutigen Kinder durften die Zange sogar selber in die Hand nehmen und unter Aufsicht selber probieren zu schneiden. Auch das ist nicht so einfach, wie es bei den geübten Geissenhaltern aussieht.
Unterdessen durfte eine andere Gruppe zusammen mit Bernhard und den Ziegen auf einen kleinen Spaziergang. Ausgerüstet mit Hunde Halsband und Leine machten wir uns auf den Weg. Naja, so gut wie Hunde sind sie, trotz Halsband und Leine, dann doch nicht gelaufen. Manchmal brauchte es ein wenig Überlistung oder ein feines Gräsli vor dem Maul, damit es vorwärts ging. Gleichwohl war es schön und nicht alltäglich, mit diesen Tieren unterwegs zu sein.
Einige Geissen waren ziemlich zahm, vor allem „Dylong“, eine Kupferhalsziege, hat es den Kindern angetan. Sie kam regelrecht schmusen und holte sich sehr zur Freude der Kids ihre Streicheleinheiten bei ihnen ab.
Arbeiten macht Hunger und diesen durften wir bei einem richtigen Geissen Znüni stillen! Nebst Cake und gesunden Äpfeln haben uns die drei Geissenpfleger zwei verschiedene Ziegenkäse zum probieren aufgestellt. Ich war sehr überrascht, wie schnell dieser Käse im Magen der Kinder verschwunden war! Echt super, fast alle haben probiert und der grösste Teil fand es sogar gut…
Nicht nur wir hatten Hunger, auch die Geissen bekamen nun ihr „Znacht“.
Es hat „gfägt“ zu sehen, mit wie viel Elan und Freude die Kinder den Geissen Heu und Körner fütterten. Dankbar frassen die Tiere (bisschen mehr als sonstJ).
Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei und wir mussten uns wieder auf den Heimweg machen.
Die Kinder und auch ich haben viel gelernt an diesem Nachmittag, „ es het mega gfägt!“
Erika Rufer
Leiterin Berner Jugendtierschutzclub