REDOG (Schweizerische Verein für Such-und Rettungshunde ) besucht die Bubos am 28. Oktober 2023 im Berner Tierzentrum
Immer wieder hört man Nachrichten von Naturkatastrophen, von Menschen die in Not sind, Menschen die Hilfe brauchen. Oftmals reicht «menschliche Hilfe» nicht aus und ausgebildete Rettungs-Hunde kommen unter anderem zum Einsatz, um Menschenleben zu retten. Aber wie lernen Hunde, Menschenleben zu retten? Was sind das für Hunde? Was für Hundeführer? Was braucht es, damit ein Hund soweit ist, Menschenleben zu retten? All diese und noch viel mehr Fragen konnten uns Eveline und Sandra von der REDOG Regionalgruppe Bern an diesem Nachmittag beantworten. Alle Kinder und auch Monika und ich erwarteten den Besuch mit Spannung.
Als erstes stellten sich die zwei Frauen und ihre Hunde vor. Evelyne hatte ihre Border Collie Hündin «Joya» und den jungen Rüden «Yasu», ebenfalls ein Border Collie, dabei. Die Hündin ist bereits pensioniert, dass heisst, dass sie bei einem allfälligen Notruf bez. Einsatz, nicht mehr aufgeboten wird. Yasu hingegen ist erst seit wenigen Monaten «einsatzfähig». Dies heisst, dass der Rüde alle notwendigen Prüfungen mit Bravour bestanden hat. Bis man einen Hund soweit hat, braucht es ganz viel Training, Geduld, Einfühlungsvermögen und Wissen.
Sandra, die zweite Hundeführerin, die uns an diesem Nachmittag besuchte, hatte auch zwei Hunde dabei. «Capper» ein Jagdhund, einsatzfähig und «Kecses», der noch in Ausbildung ist.
Für eine Stunde durften wir bei uns im Schulungsraum Platz nehmen und die zwei Frauen zeigten uns via Powerpoint und Videos interessante Details rund um REDOG und die Ausbildung der Hunde. Auch Beispiele, Fotos, Filme von Einsätzen wurden uns gezeigt, sowie auch viele Fragen beantwortet. Alle hörten interessiert zu und waren beeindruckt.
Bei REDOG gibt es Teams (das ist immer Hundeführer und Hund), die in „Verschüttetensuche“ ausgebildet werden, die sogenannten Katastrophensuchhunde. Das heisst, diese kommen bei Naturkatastrophen oder nach Explosionen, wenn Menschen unter Trümmern oder Geröll vermutet werden, zum Einsatz. Bei der Suche nach vermissten Menschen werden Geländesuchhunde eingesetzt. Sie spüren vermisste Menschen in schwer zugänglichem Gelände wie Wald, Uferzonen und voralpinem Gebiet auf.
Und dann gibt es noch wenige Leichenspürhunde, die dann spezifisch nur tote Menschen aufspüren bez. orten können. Eveline und Sandra sind mit ihren Hunden beide bei der Vermisstensuche tätig.
Nach gut einer Stunde Theorie hiess es dann für uns: ab in den Wald! Nach kurzer Instruktion durften sich die Bubo Kinder in zweier Gruppen im Wald verstecken. Natürlich mussten sie sich in ihrem «Versteck» möglichst leise verhalten, die Hunde nicht rufen oder gar «Stäckli» schmeissen. . Sobald jeweils die Kinder von den Hunden aufgespürt wurden, nahmen diese ihren «Bringsel», den sie am Halsband angemacht bekommen, in das Maul und sprangen zu ihren Führern zurück (die sich meistens schon ganz in der Nähe des Hundes befanden) Die Hunde bekamen dann eine Belohnung in Form von Spielzeugen und viiiiel lobende Worte von ihren Führerinnen.
Was haben wir gelernt? Die Hunde sehen die so wichtige und lebensrettende Arbeit einfach «nur» als Spiel. Sie wissen, wenn sie ihre Arbeit gut machen, bekommen sie eine schöne Belohnung . Der gerettete Mensch ist ihnen dann zu diesem Zeitpunkt eigentlich egal.
Für uns alle war es sehr eindrücklich zu sehen, mit wie viel Eifer und Freude die Hunde an die Arbeit gehen. Spass steht immer im Vordergrund. Es wurde aber auch ganz klar gesagt, dass ein allfälliger Einsatz, oftmals auch im Ausland, für Mensch und Tier nicht nur physisch sondern auch psychisch sehr belastbar sein kann, da ganz oft die Menschen leider nicht lebend gefunden werden.
Nach einigen erfolgreichen Suchen nach den Bubo-Kids bei uns im Wald merkte man dann auch, dass die Hunde müde wurden. So durften wir die Hunde noch streicheln und weitere Fragen stellen, bevor sich dann die Teams von uns verabschiedeten.
Ich persönlich war zutiefst beeindruckt von der Arbeit und war glücklich, dass wir diesen Einblick unseren Bubo Kinder ermöglichen durften.
Danke herzlich, liebe Eveline und Sandra mit Doggies!!!
Erika Rufer, Leiterin Berner Jungendtierschutz